EINFÜHRUNG

Vielen Dresdnern ist die massive Mauer, die das Gelände der damaligen Bezirksverwaltung Dresden des Ministeriums für Staatssicherheit/des Amtes für Nationale Sicherheit (MfS/AfNS) zur Straße hin abschloss, noch bekannt.
Im Herbst 1989 dokumentierte sie mit Ihren spontan entstandenen Aufschriften den Verlauf der friedlichen Revolution in Dresden und wurde gleichzeitig zu einem Symbol des Umsturzes. Am 5. Dezember 1989 besetzten Dresdner Demonstranten die Gebäude der MfS/AfNS-Bezirksverwaltung sowie die dazugehörige Untersuchungshaftanstalt. An diesem Tag wurde in Dresden, ohne die Anwendung von Gewalt, ein wichtiger Schritt hin zur Entmachtung der Staatssicherheit und damit zum baldigen Sturz der SED-Führung getan.

Die fortschreitende Vernichtung der Akten wurde gestoppt; man sicherte sie in den Zellen des nunmehr geräumten Hafthauses. Dieser historische Ort blieb seither nahezu unverändert und ist in seiner Authentizität bis heute erhalten. Er zeugt von der Allmacht des repressiven Apparats der DDR, dem viele politisch missliebige Menschen rechtlos ausgeliefert waren. Allein in der Dresdner MfS-Untersuchungshaftanstalt waren bis zum Jahr 1989 zwischen 12.000 und 15.000 politische Häftlinge untergebracht.
Als Gedenkstätte steht dieser Erinnerungsort heute allen interessierten Besuchern offen. Zum Gedenken an die friedliche Revolution von 1989 wurde ein Stück der zum Teil bereits abgerissenen Mauer der MfS-Bezirksverwaltung am Eingang zur heutigen Gedenkstätte wiedererrichtet.