AUSSTELLUNGEN

Vom Mut in der Diktatur. Geschichten aus Tschechien, Deutschland, der Slowakei, Ungarn und Polen
6. November bis 30. Dezember 2019

Was treibt dazu an, sich einem diktatorischen Regime entgegenzustellen und für demokratische Grundrechte einzutreten? Vorgestellt werden Menschen aus ehemaligen „Ostblockstaaten“, die den Mut dazu aufbrachten: Werner Gumpel, der wegen Flugblatt-Aktionen zu 25 Jahren Lagerhaft in der Sowjetunion verurteilt wurde, Dietrich Koch – verhaftet wegen seines Protestes gegen die Sprengung der Leipziger Universitätskirche, und Harald Bretschneider aus der DDR-Friedensbewegung.

Die Ausstellung stellt die diesjährigen Nominierten für den Preis „Memory of Nations“ vor, der am 17. November 2019 in Prag verliehen wird. In Kooperation mit Post Bellum, Prag, und dem Collegium Bohemicum, Ústí nad Labem

„WENDE // SEITEN !“
Zeitenwende in Sachsen 1989 – 1990
Neues Ausstellungsmodul der Dauerausstellung

Auf besondere Weise führt eine Chronik rund um die Ereignisse der Friedlichen Revolution 1989 in Sachsen, insbesondere Dresden, in die Vergangenheit. Beim Blättern des Buches lassen originale Filmdokumente und Berichte prominenter Beteiligter die bahnbrechenden Ereignisse lebendig werden. Lothar de Maizière, Hans Modrow, Detlef Pappermann, Arnold Vaatz und weitere Zeitzeugen berichten aus unterschiedlichen Perspektiven und lenken den Blick auf die Herausforderungen der Gegenwart.

Die Chronik wurde im Rahmen des Projektes "Ankunft in der Demokratie – Meilensteine, Hindernisse und Erfahrungen auf dem sächsischen Weg zur Deutschen Einheit" erstellt. Eine Initiative der Sächsischen Staatsregierung und des Vereins Erkenntnis durch Erinnerung e.V. Gefördert aus Mitteln des Freistaates Sachsen
Sie auch www.89-90.sachsen.de

 

„STASI. Die Ausstellung zur DDR-Staatssicherheit“
Dauerausstellung

Die Ausstellung dokumentiert die Geschichte des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS). Als „Schild und Schwert der Partei“ sicherte das MfS nahezu 40 Jahre die Herrschaft der Sozialistischen Einheitspartei (SED). Das MfS war innenpolitische Geheimpolizei, Ermittlungsbehörde und Auslandsnachrichtendienst in einem. Es unterlag allein der Kontrolle durch die SED-Führung.

In neun Kapiteln geht die Ausstellung auf die Ideologie, Struktur und Wirkungsweise des MfS ein. Sie zeichnet die Entwicklung des Apparats nach und informiert über die Tätigkeitsfelder wie auch hauptamtlichen und inoffiziellen Mitarbeiter des MfS. Besonderes Augenmerk gilt den Methoden des MfS. Ging die Staatsicherheit zunächst mit offener Härte vor, so setzte sie ab den 1970er Jahren zunehmend „leise“ Methoden ein. Das Ziel blieb dasselbe: unangepasstes und systemkritisches Denken und Handeln verhindern.

Die Ausstellung wurde der Gedenkstätte Bautzner Straße vom Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.

Besichtigung des authentischen Ortes

Die Untersuchungshaftanstalt der Bezirksverwaltung Dresden des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in der Bautzner Straße ist heute Gedenkstätte. Sie ist die einzige weitestgehend original erhaltene Untersuchungshaftanstalt (UHA) im Freistaat Sachsen. Der authentische Ort im einstigen MfS-Gebäudekomplex am Dresdner Elbhang vermittelt einen Eindruck des repressiven Umgangs der SED-Diktatur sowie ihrer sowjetischen Wegbereiter in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR mit Regimegegnern. Die Besonderheiten des Gebäudes, das darin geltende Haftregime und die menschenverachtenden Verhörmethoden erschließen sich dem Besucher im Rundgang oder in Führungen.

Foto: Tichy Dresden

Vom Hafthaus aus gelangt man in den so genannten „Fuchsbau“ - einen Verbindungsgang zu den Kellerräumen, die ab 1945 durch den sowjetischen Geheimdienst (NKWD/MWD) zur Unterbringung der Untersuchungshäftlinge genutzt wurden. In diesen Räumen kann anhand einzelner Schicksale nachvollzogen werden, wie der NKWD/MWD mit seinen politischen Häftlingen verfuhr und was sie nach der Verurteilung in den sowjetischen Speziallagern erwartete.
Anhand von Informationstafeln erhält der Besucher viele Informationen zum Alltag der politischen Untersuchungshäftlinge, zur Vernehmung sowie weitere begleitende Informationen und kann sich den authentischen Ort eigenständig erschließen. Auch unentgeltliche Führungen durch die Gedenkstätte sind nach vorheriger Anmeldung möglich.

„Mensch, ihr seid weit ab vom Schuss!“ Die Dresdner Stasi im O-Ton

Der Dresdner Stasi-Chef Horst Böhm wurde von seinen ehemaligen Mitarbeitern als intelligent, aber autoritär und cholerisch geschildert. Unveröffentlichte Tonaufnahmen seiner Telefonate und andere Audiomitschnitte erlauben seit kurzem in der neuen interaktiven Ausstellung einen tiefen Blick in das Selbstverständnis des Geheimdienstes. Die historischen Aufnahmen sind über das Telefon auf Böhms Schreibtisch und andere Objekte in seinem ehemaligen Arbeitsraum abhörbar

Die Audioinstallationen wurden im Rahmen des Projektes "Meine Akte gehört mir! Das Ende der Stasi-Zentrale in Dresden" erstellt. Eine Initiative der Sächsischen Staatsregierung und des Vereins Erkenntnis durch Erinnerung e.V.
Gefördert aus Mitteln des Freistaates Sachsen
Sie auch www.89-90.sachsen.de


»angeeckt.« Schülerperspektiven auf die Dresdner Stasi-Haft

• Wechselausstellung im Korridor der 3. Etage des Bürotraktes

In ihrer Freizeit suchten Schüler in den Foto-, Film- und Kunstkursen des Projektes ihre eigenen Perspektiven auf den historischen Ort. Zu sehen sind die Ergebnisse: eine Fotoausstellung – „(Staats)-Bürger & Raumstrukturen“ –, bildlich-künstlerische Arbeiten sowie die entstandenen Projektfilme. Die derzeitige Ausstellung ist bis Ende Dezember 2015 zu besichtigen. Anschließend werden die neuen Ergebnisse der 3. Projektmaßnahme ausgestellt.

Mittelgeber: Deutscher Museumsbund, Förderung des BMBF, „Kultur macht stark.“

BEDENKEN

Schüler-Freizeit-Projekt zu Schicksalen politischer Häftlinge des sowjetischen Geheimdienstes in Dresden

• Dauerausstellung
• Ausstellung im Hafthaus 3. Etage und im Haftkeller, dem „Fuchsbau“

„Ich denke, es ist sehr wichtig, Geschichte zu reflektieren und sie festzuhalten - gerade, wenn es noch Zeitzeugen gibt. Man muss das Geschehene verarbeiten, um vorwärts sehen zu können.“
Josephine Zimmer, Geschichtskurs, 15 Jahre

Der ganz persönliche, unverstellte Blick von Jugendlichen in die jüngere deutsche Vergangenheit, wie ihn die im Projekt entstandene Ausstellung zeigt, macht den hohen Wert der Freiheit deutlich spürbar. Die Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren aus 13 Dresdner Schulen sind im Laufe des Projektes Menschen begegnet, die aufgrund ihres Eintretens für die Freiheit ihre eigene Freiheit über Jahre verloren oder mit dem Leben bezahlten. Sie haben die Schicksale dieser Menschen erforscht, die in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR zwischen 1945 bis in die Mitte der 50er Jahre unschuldig und zumeist aus politischen Gründen in die Fänge des sowjetischen Geheimdienstes gerieten. Die Schüler haben sich diesem schwierigen Thema in vier Projektkursen auf ganz verschiedene Weise genähert. Entstanden ist eine Ausstellung, welche die authentischen Kellerzellen der heutigen Gedenkstätte Bautzner Straße von diesen Schicksalen sprechen lässt.

Das Schüler-Freizeit-Projekt „BEDENKEN“ wurde mit Mitteln des ESF und des Freistaates Sachsen gefördert.

Untersuchungshaft des MfS in Dresden

Haftalltag und Haftschicksale in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt

• Dauerausstellung
• Ausstellung im Hafthaus 1. Etage

Die Kinder von Hoheneck

Leihgabe des Frauenkreises der ehemaligen Hoheneckerinnen

• Dauerausstellung
• Ausstellung im Flur 1. Etage

Die kleine, aber sehr eindrückliche Ausstellung erzählt anhand weniger Einzelschicksale von Kindern, die in dem berüchtigten DDR-Frauengefängnis Hoheneck geboren wurden, von Zwangsadoptionen und dem unendlichen Leid der Mütter.

Studentische Opposition an der TH Dresden

• Dauerausstellung
• Ausstellung im Flur 2. Etage

Die Technische Hochschule Dresden konnte nach Kriegsende wieder rasch an ihren wissenschaftlichen Erfolg vor 1933 anknüpfen. Die realen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse führten aber auch innerhalb der Studentenschaft zu Unmut und politischem Verdruss. Öffentlich stellten Studenten die Zukunftsfähigkeit der DDR infrage und wehrten sich mit Protestdemonstrationen gegen machtpolitische Restriktionen des Staates. Die Ausstellung vermittelt anhand von Prozessdarstellungen und Presseberichten einen kurzen Eindruck der studentischen Protestbewegung in den 50er Jahren und deren Wahrnehmung in den beiden deutschen Staaten.

4 Tage im Dezember. Die Besetzung der Stasi-Bezirksverwaltung Dresden 1989

Die Ausstellung dokumentiert die Dresdner Ereignisse der Tage vom 3. bis zum 6. Dezember 1989. Der Schwerpunkt liegt auf der Besetzung der Dresdner Staatssicherheitszentrale und den wichtigen Ereignissen im Vorfeld. Für die Ausstellungstexte wurde in lokalen Tageszeitungen aus dem Herbst 1989 recherchiert.

Auf Fotos und Ausstellungstafeln sind die Ereignisse gut nachvollziehbar zusammengefasst. Auf zwei Medienstationen berichten Zeitzeugen der Besetzung von den ereignisreichen Tagen. Es kommen unter anderem der Bundestagsabgeordnete Arnold Vaatz, der Dresdner Oberbürgermeister a.D. Dr. Herbert Wagner und der Superintendent i.R. Christoph Ziemer zu Wort.

Die Medienstationen wurden im Rahmen des Projektes "Meine Akte gehört mir! Das Ende der Stasi-Zentrale in Dresden" erstellt. Eine Initiative der Sächsischen Staatsregierung und des Vereins Erkenntnis durch Erinnerung e.V.
Gefördert aus Mitteln des Freistaates Sachsen
Sie auch www.89-90.sachsen.de

"20 Jahre Friedliche Revolution: Von der Diktatur zur Demokratie" - Eine Initiative der Sächsischen Staatsregierung und Erkenntnis durch Erinnerung e.V.